Der Gardasee ist zweifellos der bekannteste der oberitalienischen Seen.
Das Urlaubseldorado wird unter anderem von unterirdischen Quellen gespeist, zum Beispiel von der Quelle Bojo: Sie tritt etwa 40 km östlich von Brescia bei der Halbinsel Sirmione hervor, die sich 4 km in den südlichen Gardasee hineinstreckt. Hier sprudelt reines Quellwasser vulkanischen Ursprungs aus einem Felsen am Grunde des Sees – in einer Tiefe von 19 m und mit einer Temperatur von 69,9° C.
Der Besucher kann es in der großen modernen Thermallandschaft direkt am See genießen. Die Hauptsehenswürdigkeit Sirmiones, das unversehrte Scalinger-Schloss aus dem 13. Jahrhundert überragt die Altstadtgassen. Das Festungsbauwerk mit seinen zinnengekrönten Mauern und Türmen, den Innenhöfen und Zugbrücken gilt als Musterbeispiel des Burgenbaus der Scalinger. Eine altertümliche Gasse führt zur Pfarrkirche Santa Maria Maggiore aus dem 14. Jahrhundert; interessant sind die Madonnenstatue, die Kanzel, die Orgel und die Gelübde-Fresken.
Etwas weiter nördlich verbirgt sich auf den Klippen der Halbinsel die Grotte di Catullo. Von den ausgedehnten Ruinen einer römischen Villa genießen die Besucher einen weiten Blick auf den See, die Brescianer Riviera und die Bucht von Garda vor der Kulisse des Monte Baldo. Die älteste Kirche San Pietro in Marvino zeigt wertvollen Freskenschmuck, unter anderem pausbackige, Posaune spielende Engel.
In der sanften Hügellandschaft südlich des Gardasees wachsen süffige Weine auf fruchtbarem Moränenboden. Idyllische Dörfer lassen den Trubel des Lago vergessen und zur Ruhe finden. Die Brescianer Riviera liegt im Südwesten des Gardasees: hier ließen die wohlhabenden Bürger aus Mailand und Brescia ihre Villen bauen.
Die Ferienorte Desenzano, Salò, Gardone Riviera und Toscolana-Maderno liegen inmitten der mediterranen Natur und ziehen mit architektonischen Kleinoden, prunkvollen Villen und üppigen zypressenbestandenen Parks Scharen von Touristen an. Ab Gargnano beginnt der charakteristische, atemberaubende Teil der westlichen Uferstraße.
Senkrecht zum See abstürzende Felsen werden von der Gardasana occidentale durchschnitten. Nach 18 km Fahrt über Brücken, durch Tunnel und Galerien mit einem steten Wechsel zwischen Hell und Dunkel ist Limone sul Garda der letzte Ferienort am Ufer des Gardasees, der zur Provinz Brescia gehört.
Das malerische Städtchen liegt zwischen Olivenhainen und Zitronenkulturen und erfreut sich im Schutz hoher Felswände liegend eines besonders milden Klimas. Ein lohnenswerter Ausflug führt durch eine reizvolle Olivenlandschaft auf die Hochebene von Tremosine und weiter nach Tignale. Die Wallfahrtskirche Madonna di Monte Castello erhebt sich auf steilem Felsen in 700 m Höhe über den Gardasee.