Der Ort mit industriellen Wurzeln und starker Wirtschaftskraft zeigt sich im Ortskern überraschend offen, rund um die Piazza Umberto sind typische italienische Stadthäuser aus den letzten Jahrhunderten zu sehen. Alle sind in unterschiedlichen Farben getüncht und bieten einen schönen Anblick. Der größte Anziehungspunkt der Gemeinde – der Torre del Vescovo – ist nicht zu übersehen, er hat eine bewegte Geschichte und steht für alle offen, bis oben!
Pisogne hat in Sachen Fremdenverkehr seine Hausaufgaben gemacht.
Folgt man der Piazza in östlicher Richtung erscheint ganz hinten die Pfarrkirche Santa Maria Assunta, die günstiger nicht stehen könnte. Alles wirkt bis auf den Millimeter geplant. Hinter der Kirche beginnt der Stadtpark mit seinen schönen alten Bäumen, der großzügig angelegt und belassen wurde.
Wer will, schlendert weiter zur Chiesa Santa Maria dell Neve und bestaunt ein wertvolles Werk des Künstlers Romanino. Der gesamte Bereich zwischen Kirche und See ist Fußgängerzone und die Urlauber verweilen gerne in einem der zahlreichen Gastrobetriebe oder Geschäfte dies- und jenseits der Straße.
Überquert man diese in Richtung See, erreicht man die Piazza Alpini, hinter der sich die Schiffsanlegestelle und ein Yachthafen (ehemaliger Fischerhafen) verbergen. Vorne am See soll es einen der schönsten Sonnenuntergänge in dieser Region geben: der See taucht dabei in die schönsten Rottöne. Ein ausgedehnter Spaziergang an der Uferpromenade in beide Richtungen bietet sich an.
Eine der besten Unterkünfte in Pisogne:
Alveare sul lago in Pisogne
Anmerkung der Redaktion: Die Zimmer wirken sehr modern und trotzdem gemütlich. Einige Zimmer haben Seeblick, die sind der Hit. Tolles Frühstück mit Bio-Lebensmitteln.
In Pisogne heißt Sie das Alveare sul lago mit kostenfreiem WLAN in allen Bereichen willkommen. Bestimmte Zimmer besitzen eine Terrasse oder einen Balkon und jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad mit einer Badewanne oder einer Dusche und einem Bidet. Ein Flachbild-TV gehört ebenfalls zur Ausstattung.
Informieren und buchen …
Weitere Unterkünfte in Paratico …
Pisogne hat sicherlich römische Wurzeln, zahlreiche Grabfunde deuten daraufhin. Der Name stammt vom lateinischen Wort Piso ab, andere sehen die Herkunft aus dem Adelsnamen Pisone, Vertreter dieses Geschlechts lebten einst hier. Seither hat sich Pisogne als Knotenpunkt des Handels zwischen See und den anschließenden Bergtälern entwickelt, Zölle wurden erhoben, entsprechend sicher der Ort ausgebaut. Nur noch wenige Mauerreste zeugen von einer Stadtbefestigung aus dem Mittelalter. Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Verbindungsstraße nach Marone begonnen, nachdem bis dato alle Güter über die Berge und über den See transportiert werden mussten. Die enge ehemalige Küstenstraße ist heute ein beliebter Spazier- und Fahrradweg, für den Autoverkehr glücklicherweise gesperrt (unbedingt ablaufen!). Neben dem Handel war Pisogne stark in der Eisenverarbeitung und der Seidenspinnerei. Auch wenn viele Betriebe nach 1945 schließen mussten, ist Eisen heute noch einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Umgebung.
Landschaftlich liegt Pisogne sehr schön am Ende des Val Camonica, einem 70 km langen Tal, das am Talonepass endet. Die Camunen – so heißen die Einwohner des Tals- leben in zahlreichen schönen Bergdörfern und Talorten, ganz voran Darfo Boario Terme, mit knapp 16 000 Einwohnern ein beachtliches Zentrum. Das Tal ist für seine bedeutenden Urzeit-Felsmalereien bekannt, die absolutes Pflichtprogramm jedes Iseosee-Urlaubs sind. Einige Abschnitte wurden in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Feste und Veranstaltungen
Ende September findet in Pisogne das Festa del Fungo e della Castagna statt. Das kulinarische Fest widmet sich ganz der Pilz- und Esskastanienkultur der näheren Bergwelt. Dazu werden von den Einwohnern kunstvolle Kompositionen erschaffen, die sich einer fachkundigen Jury stellen. Dem Gewinner winken vor allem Ruhm und Ansehen. Natürlich wird viel gegessen und getrunken, auch andere regionale Produkte wie Olivenöl sind im Angebot.
Sehenswürdigkeiten
In Pisogne lohnen sich ein Spaziergang entlang der schönen Uferpromenade und der Abstecher ins ‚centro storico‘ mit dem mittelalterlichen Turm, den schönen Kirchen und alten Stadthäusern.
Der Torre del Vescovo
Den Turm umgeben einige interessante Geschichten. Als sicher scheint, dass er um 1250 von der Kirche erbaut wurde. 1462 erhielt er den Namen ‚Turm des Bischofs‘ zu Ehren des damaligen Bischofs Bartholomäus Malipiero. Der 30 Meter hohe Turm hat eine Grundfläche von 7,2 x 7 Metern. Die Mauerdicke beträgt 1,65 m, was die Macht der Kirche demonstrieren sollte.
Die Positionierung am großen Marktplatz war wohl ebenfalls eine Machtdemonstration, um Ansprüche auf die Handelserlöse des Mittelalters sprichwörtlich zu untermauern. Wer die Steuern nicht zahlen konnte oder wollte, wurde in einem Käfig gefangen aus dem Turm heraus der Öffentlichkeit und damit dem Spott der Bewohner und Handeltreibenden ausgesetzt. Die Legenden berichten auch von Hexenverbrennungen im Jahre 1518. Acht Frauen waren im Turm festgehalten und anschließend auf dem Marktplatz von der Inquisition verbrannt worden. Heute ist der Turm eingeschränkt begehbar, die Öffnungszeiten enden allerdings um 17 Uhr.
Fremdenverkehrsamt
Ufficio Turistico Pisogne Via Lungolago Tempini. 25055 Pisogne. +39 (0)364 880517. uff.turistico@comune.pisogne.bs.it. Rathaus (Municipio) Comune di Pisogne Via Vallecamonica, 2. 25055 Pisogne. T +39 (0)364 883011. www.comune.pisogne.bs.it.