The Floating Piers – Vorbereitungen: Monatelang waren die beiden Hauptbestandteile des Kunstwerks in Italien (Pontons) und Deutschland (Vlies) hergestellt worden. Zum einen das faszinierende, robuste und wunderbar orange leuchtende Nylon-Vlies, zum anderen die 220 000 Ponton-Würfel aus Polyäthylen, die zusammengeschraubt das Fundament der Floating Piers bildeten.
Die einzelnen Stoffbahnen wurden zunächst in einer durchgängigen Breite von sechszehn Metern großzügig ausgelegt, drapiert und anschließend mit mobilen Industrie-Nähmaschinen vernäht. Allein drei Kilometer wurden für die Stege benötigt, weitere für die Belegung der Zubringerwege in den Orten und den Seepromenaden. Schon im Vorfeld wurden über die Webseite www.thefloatingpiers.com Hunderte von Helfern rekrutiert, sowohl für den Aufbau, als auch für den laufenden Betrieb. Der Aufbau lief in Etappen: Als die Anschlussstellen der Piers fertig waren, wurden die weiteren Anbauteile zu Längen von ca. fünfzehn Metern zusammengebaut und auf dem See quasi zwischengeparkt. Man schraubte also nicht Ponton für Ponton an den Steg, der dann wie eine Wabe langsam gewachsen wäre, sondern fertigte größere Stücke am Seeufer vor, um diese dann auf den See zu befördern, an die Anschlussstelle anzusetzen und mit dem Seegrund zu vertäuen. So war der Schiffsverkehr noch möglichst lange unbehelligt. Um auf ein Geländer verzichten zu können, wurde eine Art Sicherheitsabstand zum Wasser hin festgesetzt. Boote waren stetig dabei, mit einer kleinen Welle die Ränder der Piers auf einer Breite von circa einem Meter mit Seewasser zu benetzen, um den ‚Sicherheitsstreifen‘ zu kennzeichnen, der nicht betreten werden durfte. Gelangte man trotzdem darauf, wurde man auch schon angemahnt, doch bitte zurückzutreten; eine (unabsichtliche) Abkühlung mit Seewasser war also kaum möglich. Insgesamt sorgten 150 Wachleute auf den Piers und in den Booten für die Sicherheit der Besucher, bestimmt, aber freundlich.
Da es rund um die Aktion so gut wie keine ‚Andenken‘ zu kaufen gab, blickten viele Besucher neidisch auf die ‚Arbeitskleidung‘ der Angestellten: die dunkelblauen Dresses mit dem ‚The floating piers‘-Schriftzug hätten sich als Andenken oder Mitbringsel vorzüglich geeignet. Noch während der laufenden Aktion tauchten die ersten Accessoires bei Onlinehändlern auf; der lässige blaue Hut brachte einen Betrag in Höhe von über EUR 100, winzige Vlies-Stückchen (7 x7 cm) wurden für EUR 29 angeboten.